Arabisches Viertel (Kampong Glam)

Das Arabische Viertel (Kampong Glam) ist ein historisches Gebiet mit starken Einflüssen aus der malaiischen und arabischenKultur. Kennzeichnend ist daher die islamische Architektur, bunte Straßen und lebendige Kultur. Ursprünglich war es im 19. Jahrhundert eine Ansiedlung für muslimische Händler, Seefahrer und Handwerker, die unter dem Sultan von Singapur hierherkamen.


Sultan-Moschee (Sajid Sultan)

Die Sultan-Moschee ist eine der beeindruckendsten und bedeutendsten Moscheen in Singapur und ist ein zentrales Symbol für die muslimische Gemeinschaft der Stadt. Erbaut im Jahr 1824 während der Herrschaft von Sultan Hussein Schah, wurde die Moschee im frühen 20. Jahrhundert aufwendig renoviert und modernisiert. Ihre Architektur vereint maurische und indoislamische Elemente macht sie zu einem architektonischen Meisterwerk.

Ein markantes Merkmal der Sultan-Moschee ist ihre goldene Hauptkuppel, die weithin sichtbar ist und zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Singapurs zählt. Eine interessante Besonderheit sind die schwarzen Ringe an der Basis der Kuppel, die aus den Bodenplatten gespendeter Sojaflaschen gefertigt wurden, um den weniger wohlhabenden Mitgliedern der Gemeinde die Möglichkeit zu geben, einen Beitrag zum Bau zu leisten.


Arabische Straße

Die Arab Road ist ein bedeutender kultureller Knotenpunkt. Umgeben von farbenfrohen Geschäften, authentischen arabischen Restaurants und stilvollen Boutiquen, bietet diese zentrale Straße dem Besucher eine besonders einladende Mischung aus Tradition und Moderne.

Kleine Boutiquen bieten handgefertigte Waren wie orientalische Teppiche, bestickte Kissen, traditionelles Kunsthandwerk und andere dekorative Artikel. Einige der Cafés entlang der Straße haben integrierte Souvenirläden, in denen man Kleinigkeiten wie Postkarten, bedruckte Tassen und handgefertigte Schmuckstücke kaufen kann.

Entlang der Arab Road befinden sich zahlreiche Geschäfte, die handgefertigte Waren wie Teppiche, Seidenstoffe und traditionelle arabische Kleidung anbieten. Besonders markant ist die reiche Auswahl an Textil- und Stoffläden, die an die Geschichte der Gegend als Handelszentrum für Stoffe erinnern. Kein Wunder, dass diese Straßen für ihre Textilgeschäfte eine große Auswahl an Stoffen wie Seide, Baumwolle und Batik anbieten.

Diese Läden ziehen Kunden an, die auf der Suche nach hochwertigen Materialien für maßgeschneiderte Kleidung sind. Neben den traditionellen Geschäften gibt es auch Modeboutiquen, die moderne Kleidung mit einem Hauch arabischer und südostasiatischer Ästhetik verkaufen. 

Viele dieser Shops bieten lokal designte und in kleinen Stückzahlen produzierte Mode, die Individualität ausstrahlt. Die Farbigkeit, Originalität im Design sowie die Qualität der Materialien und Verarbeitung ist hervorragend. Und dies zu einem wirklich noch akzeptablen Preis. Hier kann man noch echte Modeschnäppchen finden!

Kulinarisch bietet die Arab Road eine Vielfalt an Aromen, von authentischen Gerichten des Nahen Ostens und der arabischen Welt bis hin zu modernen Fusion-Cafés, die traditionelle und zeitgenössische Küche vereinen. Schwerpunkt sind naturgemäß arabische Spezialitäten wie Hummus, Falafel, Shawarma, Kebabs und Mezze-Platten. Einige Restaurants servieren auch traditionelle Gerichte wie Mandi, Biryani und Lamm-Tajine, die mit duftenden Gewürzen und Kräutern zubereitet werden.

Die Arab Road vermittelt dem Besucher das Gefühl, durch ein kulturelles Mosaik zu spazieren, in dem die Geschichte von Singapurs Handels- und Immigrantengemeinschaften lebendig bleibt.

Einige Geschäfte entlang der Arab Road sind auf Parfümöle und Düfte spezialisiert, die auf traditionellen Rezepturen basieren. Diese handgefertigten Düfte sind oft mit arabischen und malaiischen Noten versehen und bieten ein authentisches Erlebnis.

Auch wenn man nichts in den Geschäften kauft und kein Restaurant besucht – Die Arab Road ist ein idealer Ort, um das geschäftliche Treiben zu beobachten und in die arabische Kultur einzutauchen.


Haji-Straße

Direkt daneben liegt die relativ kurze und schmale Haji Lane. Wegen ihrer kreativen, alternativen und gleichzeitig quirligen Atmosphäre ist sie eine der angesagtesten Straßen in Singapur.

Sie sticht insbesondere aber durch ihre farbenfrohen Fassaden, originelle Street-Art und eine einzigartige Vielfalt von Boutiquen, Cafés und Kunstgalerien hervor.

Die Streetart reicht von großflächigen Wandmalereien mit detaillierten Porträts bis hin zu abstrakten und surrealen Kunstwerken. Die Themen sind oft inspiriert von der Geschichte, Kultur und Vielfalt Singapurs, enthalten aber auch moderne und globale Einflüsse. So zeigen diese „Murals“ häufig fantasievolle Figuren, geometrische Muster und Szenen, die das Alltagsleben in Kampong Glam widerspiegeln oder kreative Visionen darstellen.

Im Arabischen Viertel finden Besucher auch zahlreiche Restaurants , die nahöstliche, türkische und mediterrane Küche servieren, sowie authentische malaiische und indonesische Gerichte. Beliebte Lokale bieten Hummus, Kebabs und Shawarma, ergänzt durch traditionelle süße Tees und Snacks. Auch hier kann man Wandbilder mit leuchtenden Farben und Kühnenlinien bewundern. 

Entlang und in den Seitenstraßen rund um die Bussorah Street gibt es viele arabische Restaurants und Cafés mit kunstvollem Interieur, die zum Verweilen animieren. Auch findet man hier authentische Geschäfte, die Teppiche, Parfümöle und andere orientalische Waren anbieten.


Fazit

Ein Besuch im „Arabischen Viertel“ bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und modernem Stadtleben. Hier verschmelzen die arabischen und malaiischen Einflüsse zu einem lebendigen Viertel voller Farben, Düfte und Klänge. Besonders beeindruckend ist die majestätische Sultan-Moschee mit ihrer goldenen Kuppel. Neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten bietet Kampong Glam viele angesagte Cafés, Boutiquen und kleine Designerläden.

Die berühmte „Haji Lane“ mit ihrer Street-Art und ihrem künstlerischen Flair zieht besonders junge und kreativ-orientierte Besucher an. Insgesamt bietet das Arabische Viertel einen reizvollen Kontrast zum modernen Singapur. 

© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston

Auf der folgenden Karte sind die wichtigsten Stationen unserer Tour durch Singapur nach Stadtvierteln geordnet dargestellt.