Little India
„Little India“ ist ein lebendiges Viertel voller Farben, Düfte und Kultur. Es ist eine der ältesten und faszinierendsten Gegenden Singapurs, in der sich deren indisches Erbe wunderbar erleben lässt. Little India ist geprägt von Tempeln, bunten Fassaden, traditionellen Märkten und einer Vielzahl von Geschäften und Restaurants, die indische Mode, Gewürze und Spezialitäten anbieten.
Little India ist ein buntes Viertel, das Besucher mit seinen intensiven Farben, exotischen Gewürzdüften und einer pulsierenden Straßenatmosphäre in seinen Bann zieht.
Am besten lässt sich Little India bei einem Spaziergang entlang der berühmten Serangoon Road erkunden.
Serangoon Road: Zentrum von Little India
Die Serangoon Road ist eine der ältesten und lebendigsten Straßen Singapurs, geprägt von einer bunten Vielfalt an Geschäften, Märkten und Tempeln. Sie bildet das pulsierende Herz von Little India. Ursprünglich im 19. Jahrhundert als Verkehrsroute gebaut, um die Stadt mit den Plantagen im Norden der Insel zu verbinden, hat sie sich im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Hotspot entwickelt.
Die Häuser entlang der Serangoon Road sind eine architektonische Mischung aus kolonial- und südasiatisch beeinflussten Stilen. Sie spiegeln deutlich die interessante Geschichte des Viertels wider.
Die Gebäude sind oft zwei- oder dreistöckige „Shophouses“ mit verzierten Fassaden, leuchtenden Farben und oft kunstvollen Details. Diese Geschäftshäuser weisen klassische Kolonial- und Peranakan-Merkmale auf, wie zum Beispiel kunstvoll gestaltete Fensterläden, Säulen und bunte Kacheln. Die Serangoon Road ist außerdem von einer Vielzahl bunter Geschäfte, Blumenhändlern und Straßenständen gesäumt.
Diese bieten Jasminblumenketten, Gewürze, Räucherstäbchen oder Obst, wie hier Durian-Früchte an. Der Duft von Jasminblüten, Sandelholz und Gewürzen liegt in der Luft. Die exotisch-religiösen Angebote in den Geschäften sind überwiegend, aber nicht nur für Touristen als Zielgruppe.
Die in der Regel weiblichen Kunden sind traditionell bekleidet, es wird in der Regel Hindu-Englisch gesprochen. Atmosphärisch befindet sich der Besucher von Little India praktisch in Indien!
Besonders beeindruckend sind die vielen Bekleidungsgeschäfte mit ihren dicht auf dicht zum Verkauf ausgestellten bunten Kleidungstücken. Beim Betreten des Geschäftes erwartet den Besucher eine wahre Farborgie!.
Die Ladenbesitzer sind in der Regel freundlich und hilfsbereit: Man kann in aller Ruhe durch die mit Kleidern geradezu überfluteten Gänge bummeln und die verschiedenen Kleidungsstücke anprobieren. Die Auswahl ist quantitativ und auch qualitativ beeindruckend.
Nachdem ich mich als Reisejournalistin zu erkennen gab, konnte ich sogar den Schneidern bei ihrer Näharbeit „über die Schulter sehen“ und die einzelnen Arbeitsschritte forografieren.
Beeindruckt hat mich besonders die liebevolle Sorgfalt, mit der hier noch an den Stoffen und Bekleidungsstücken gearbeitet wird. Die meisten Schnitte der Kleider werden noch in Handarbeit angefertigt.
Vom Shopping-Stress kann man sich anschließend in einem der zahlreichen indischen Restaurants und Cafés erholen. Wie zum Beispiel in dem ursprünglich eingerichteten „Lagnaa … Bare Foot Dining“ in der 6 Upper Dickson Road. In diesem besonders schönen Kolonialgebäude werden authentische indische Gerichte, von Currys über indisches Brot („ Naan“) bis zu Chai-Tee, serviert. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
Kleine Indien-Spielhalle
Neben der Serangoon Road ist in Little India auch die Little India Arcade einen Besuch wert. Hierbei handelt es sich um ein lebhaftes Einkaufszentrum im Herzen von Little India.
Dieses historische Shophouse-Gebäudeensemble stammt aus den 1920er Jahren und spiegelt die frühere Kolonialarchitektur wider. Mit seinen leuchtend orangen und gelben Fassaden, farbigen Fliesen, kunstvoll gestalteten Fensterläden und schmiedeeisernen Gittern strahlt die Arcade noch einen altmodischen Charme aus.
Die Little India Arcade besteht aus mehreren zweistöckigen Shophouses, die miteinander verbunden sind und ein Kunstlabyrinth aus schmalen Gängen und Innenhöfen bilden.
Diese Arkadengänge und die kleinen Ladenlokale bewahren dabei den Charakter eines traditionellen Marktplatzes. Im Inneren der Arcade befinden sich viele Geschäfte, die indische verkaufen. Darunter traditionelle Kleider wie Saris , Schmuck, Gewürze, handgefertigte Souvenirs, Henna-Kunst und auch religiöse Artikel.
Auch hier, in der Little India Arcade, können Besucher in die indische Kultur eintauchen. Sei es durch das Probieren traditioneller Snacks, das Erkunden von bunten Stoffen, das Anprobieren von authentischen Kleidungsstücken oder das Erleben von Henna-Malerei.
Besonders abends, wenn die Straßenlaternen die bunten Fassaden der Häuser strahlend beleuchten, entfaltet Little India seine magische, lebendige Atmosphäre.
Im Schein von über der Straße gespannten Lampions wird insbesondere die Serangoon Road zum beliebten Treffpunkt für Einheimische und Besucher, die in den Restaurants traditionelle indische Gerichte probieren. Besonders beliebt sind Gerichte wie Biryani , Dosa und Masala Chai.
Sri Veeramakaliamman Tempel
Ein weiteres prägendes architektonisches Merkmal in Little India sind die hinduistischen Tempel, wie zum Beispiel der Sri Veeramakaliamman Tempel . Dieser beeindruckende Hindu-Tempel im typisch farbenfrohen südindischen Architekturstil ist der Göttin Kali gewidmet. Er ist einer der ältesten Tempel in Singapur und das spirituelle Herz von Little India.
Die Fassade des Tempels ist mit Steinreliefs und anderen kunstvollen Ornamenten versehen, die das Leben und die Geschichten um die Göttin Kali darstellen.
Ein markantes Merkmal des Sri Veeramakaliamman Tempels ist das reich verzierte Gopuram , das das Eingangsportal krönt und mit einer Vielzahl von Statuen geschmückt ist. Dieser Eingangsturm ist in vielen Ebenen angeordnet und mit hunderten von bunt bemalten Statuen indischer Gottheiten, mythischen Figuren und Tieren versehen. Jede Statue ist handbemalt und zeigt lebendige Details in Form, Ausdruck und Farbe.
Im Inneren des Tempels befinden sich außerdem kunstvolle Reliefarbeiten, Säulen und Figuren, die den Besucher in eine spirituelle Atmosphäre eintauchen lassen und die reiche Tradition und die Symbolik des Hinduismus widerspiegeln. Seit jeher finden die indischen Bewohner Singapurs an diesem Ort Sicherheit und Hoffnung.
Fazit
Ein Besuch des Viertels „Little India“ ist bei einer Singapur-Reise ein absolutes Muss. Dieses Erlebnis voller Farben, Düfte und lebendiger indischer Kultur sollte man sich nicht entgehen lassen. Besucher werden in eine andere Welt entführt, in der sie zwischen traditionellen Tempeln, bunter und authentischer indischer Küche nicht nur ein Stück Indien, sondern auch die kulturelle Vielfalt Singapurs hautnah erleben können. Eben Little India!
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston
Auf der folgenden Karte sind die wichtigsten Stationen unserer Tour durch Singapur nach Stadtvierteln geordnet dargestellt.