
Tempel Puseh Desa Batuan
Pura Puseh Desa Batuan befindet sich im Dorf Batuan, etwa 10 Kilometer südlich von Ubud. Der hinduistische Tempel, der im 11. Jahrhundert erbaut wurde, ist einer der ältesten auf der Insel und gehört zu den Tempeln, die der Verehrung von Ahnen und Göttern des Dorfes (Puseh) gewidmet sind. Er ist für seine kunstvollen Schnitzereien und traditionellen Architekturelemente bekannt ist.
Der Pura Puseh Desa Batuan ist ein hervorragendes Beispiel für die balinesische Tempelarchitektur.
Er besteht aus mehreren Schreinen und Pavillons (Bale), Schreinen und Höfen, die durch kunstvolle Tore getrennt und von aufwendig geschnitzten Toren und Mauern umgeben sind. Architektonisch beeindruckt der Pura Puseh Desa Batuan durch aufwendig verzierte Steinschnitzereien, die mythologische Figuren, Dämonen und balinesische Götter darstellen.
Die Struktur folgt dem traditionellen balinesischen Tempelbaustil, der als “Meru” bekannt ist und sich durch mehrschichtige Dächer auszeichnet.
Das Dach des Tempels besteht aus der Faser einer chromatisch schwarzen Palme. Die Instandhaltung des Tempels wird von den Bewohnern des Dorfes übernommen.
Im Tempel Pura Puseh Desa Batuan auf Bali wird der Gott Hyang Widhi Wasa verehrt. Hyang Widhi Wasa ist in der balinesischen Hindu-Religion das höchste göttliche Wesen, das als universelle Kraft und allgegenwärtiger Schöpfer angesehen wird.
Der Glaube an Hyang Widhi Wasa verkörpert das Konzept eines einzigen höchsten Gottes, der jedoch in verschiedenen Formen und Manifestationen erscheinen kann, um die unterschiedlichen Aspekte des Lebens und der Natur zu repräsentieren.
Im Pura Puseh wird Hyang Widhi oft durch verschiedene Götterformen, wie Brahma, Vishnu und Shiva, repräsentiert, die die Dreifaltigkeit (Trimurti) des Schöpfens, Erhaltens und Zerstörens darstellen. Diese Tempel sind wichtige spirituelle Orte für die Dorfgemeinschaften, und die Verehrung von Hyang Widhi Wasa spiegelt die tiefe Verbundenheit der Balinesen mit der Natur und dem Kosmos wider.
Überall kann amn an den Säulen kunstfertige Schnitzereien bewundern, hier die Skulptur einer tanzenden Göttin.
Gamelan Gender Wayang
Gamelan Gender Wayang ist eine traditionelle balinesische Musikform, die eng mit der Schattenspielaufführung (Wayang Kulit) verbunden ist. Der Begriff “Gamelan” bezieht sich auf ein Ensemble traditioneller indonesischer Musikinstrumente, während “Gender” spezifisch auf eine Art von Metallophon-Instrumenten verweist, die in diesem Ensemble verwendet werden. Gender Wayang wird oft in Verbindung mit der Begleitung von Schattenspielen verwendet, die traditionelle balinesische Geschichten und Mythologien darstellen.
Neben den Gender-Instrumenten können auch andere Gamelan-Instrumente wie Kendang (Trommeln), Gong, Suling (Bambusflöten) und Ceng-Ceng (kleine Zimbeln) in das Ensemble aufgenommen.
Traditionelle Einäscherung auf Bali
Die traditionelle Einäscherung auf Bali ist Teil eines umfassenden Zeremonienzyklus, der den Verstorbenen auf ihrem spirituellen Weg begleiten soll.
Die Vorbereitungen für eine traditionelle Einäscherung auf Bali beginnen oft mit religiösen Zeremonien und Gebeten. Die Familie des Verstorbenen und Mitglieder der Gemeinschaft versammeln sich, der Leichnam wird traditionell in weiß gekleidet und auf einer Bahre platziert, die reich mit Blumen und duftenden Blättern verziert ist.
Der eigentliche Einäscherungsprozess findet auf speziellen Einäscherungsplätzen (“Moksad”) statt, die oft in der Nähe von Flüssen oder heiligen Gewässern liegen. Die Familie begleitet den Leichnam zum Moksad, begleitet von Gebeten und Gesängen von Priestern und Familienmitgliedern. Für westliche Beobachter auffallend: Die insgesamt eher fröhliche Stimmung der Trauergemeinschaft!
Am Einäscherungsplatz angekommen, wird der Leichnam sorgfältig auf einem hölzernen Scheiterhaufen platziert. Die Einäscherung selbst wird von spezialisierten Personen, den “Mesakapan,” durchgeführt. Holz und andere rituelle Materialien werden um den Leichnam angeordnet. Der Priester führt dann religiöse Rituale durch, um den Segen der Götter zu erbitten und den Weg für die Seele des Verstorbenen ins Jenseits zu ebnen.
Wiederum erstaunlich – selbst hier bei einer Beerdigungsfeier sind die Balinesen ausgesprochen offen und freundlich zu uns.
Nachdem der Einäscherungsprozess abgeschlossen ist, sammelt die Familie die Asche des Verstorbenen ein. Diese Asche wird oft in einer zeremoniellen Urne aufbewahrt und kann bei speziellen Riten ins Meer verstreut werden, um die endgültige Freilassung der Seele zu symbolisieren.
Die traditionelle Einäscherung auf Bali ist nicht nur ein Abschiedsritual, sondern auch ein zutiefst spirituelles Ereignis, das die Verbindung zwischen den Lebenden und den Verstorbenen betont. Es zeigt die tiefe Verwurzelung der balinesischen Kultur im Hinduismus und den Glauben an die spirituelle Weiterentwicklung der Seele über den Tod hinaus.
Barong Tanz
Am 1. und 15. jedes Monats findet im Tempel der Gambuh statt, eine alte höfische Tanzaufführung. Aufgrund des Erfolgs des Tourismus auf Bali wurde neben dem Tempel ein Gelände errichtet, auf dem täglich morgens ein Barong- Tanz für Touristen veranstaltet wird, bei dem es um einen Kampf zwischen dem Guten, einer löwenähnlichen Kreatur mit struppigem Haar, und einem Bösen geht Witwe-Hexe namens Rangda.
Der Barong wird oft als Schutzgeist und Symbol des Guten betrachtet. Sein Erscheinen in Aufführungen symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse. Die Legenden und Geschichten, die mit dem Barong verbunden sind, variieren, aber gemeinhin wird er als göttlicher Beschützer angesehen.
Der Barong nimmt auch an religiösen Zeremonien und Ritualen teil. Insbesondere bei Tempelfestivals und hinduistischen Zeremonien auf Bali spielt der Barong eine wichtige Rolle, indem er als Teil der Prozessionen und Aufführungen fungiert.
© Text & Fotos: Jörg Baston