Maskat: Weiße Stadt am Golf von Oman

Maskat, die Hauptstadt des Omans, verzaubert mit einer einzigartigen Mischung aus orientalischer Mystik und fortschrittlicher Moderne. Majestätische Paläste, prachtvolle Moscheen und verwinkelte Souks erzählen Geschichten aus einer Zeit, als Oman ein wichtiges Handelszentrum war. Hingegen spiegeln die erstklassige Infrastruktur, schicke Bürogebäude und luxuriösen Hotels die dynamische Entwicklung des Landes wider. In diesem Bericht geben wir Ihnen Tipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten sowie spannende Einblicke in die Historie und Kultur dieser weißen Stadt am Golf von Oman.

Maskat war bereits in der Antike eine bedeutende Hafenstadt, die eine entscheidende Rolle im Handel zwischen Ostafrika, dem Nahen Osten und Indien spielte. Deshalb zum Auftakt ein kurzer Abriss über die interessante Geschichte: Im 16. Jahrhundert wurde Maskat von den Portugiesen erobert. Zeuge dieser Zeit ist unter anderem die Festung Al Mirani – auch bekannt als “Mutrah Fort”. Das mächtige Bauwerk erhebt sich in der Altstadt, am östlichen Ende des Hafens von Mutrah.

Im 17. Jahrhundert gelang es den Omanis, Maskat von den Portugiesen zurückzuerobern. Nach der Befreiung wurde sie zur Hauptstadt des Sultanats Oman ernannt und der Hafen von Mutrah spielte weiterhin eine zentrale Rolle im Gewürz-, Weihrauch-, Güter- und Textilhandel.

Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein erlebte Maskat seine Blütezeit und einen fulminanten wirtschaftlichen Aufschwung. Bis heute kann man im Hafen einige der alten Holzboote sehen, die sogenannten Dhows, die damals die Waren transportierten. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie einige dieser traditionellen Schiffe noch von Hand hergestellt werden. Hier geht’s zu unserem ausführlichen Bericht:

⇒ Top-Tipp: Besuch einer Dhow-Werft (coming soon)

Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen Umbruch, denn in der Folge des Aufstiegs und des Wohlstands wurde Maskat zunehmend von imperialistischen Interessen bedroht. Unter anderem vom Britischen Empire, das die Kontrolle über den strategisch wichtigen Hafen am Persischen Golf erlangen wollte. Dies führte unweigerlich zu großen Konflikten und Machtkämpfen zwischen den omanischen Herrschern und der europäischen Kolonialmacht.

Fazit der Geschicht’: Trotz diverser Niederlagen gelang es Maskat, seine kulturelle Identität zu bewahren. Siehe unseren Überblick über Oman – Die Perle des Orients. Wer sich für die weitere geschichtliche Entwicklung interessiert, kann dies im Detail auf Wikipedia nachlesen. Gut erhaltene Relikte und Objekte aus jener Zeit können Sie auch vor Ort im Museum Bait Al-Zubair in Maskat besichtigen.

Untergebracht in diesem historischen Rundbau findet sich hier eine hochinteressante Sammlung von Artefakten, die die Geschichte, Kultur und Traditionen des Oman widerspiegeln. Was wir alles in dieser beeindruckenden Ausstellungshalle entdeckt haben? Schauen Sie mal hier:

Top-Tipp: Museum Bait Al-Zubair


Modernes Viertel

In den letzten Jahrzehnten hat sich Maskat zu einer modernen Hauptstadt entwickelt, mit schicken Wohnvierteln und eleganten Büro- und Regierungsgebäuden.

Im Gegensatz zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo allerorts schwindelerregende Skyscraper aus dem Boden sprießen, wurde hier im Oman die landestypische, palastartige Architektur erhalten – was wir sehr ansprechend finden!


Qurum

Der Stadtteil Qurum liegt im Nordosten von Maskat. Während der Modernisierungs- und Entwicklungsinitiativen unter Sultan Qabus wurde dieser Stadtteil ebenso wie viele andere Viertel weiterentwickelt, um den Anforderungen einer wachsenden Bevölkerung und einer sich entwickelnden Wirtschaft gerecht zu werden.

Bevor wir in das historische Viertel Mutrah weiterfahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Qurum-Strand. Er ist vier Kilometer lang und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Wer mag kann hier schwimmen und Wassersportarten nachgehen, oder einfach nur die frische Brise genießen.

Da die Osmanen den Strand kaum nutzen, ist er nie überfüllt.


Hauptsehenswürdigkeiten von Maskat

Royal Opera House

Das 2011 eröffnete Opernhaus ist ein architektonisches Meisterwerk. Es ist neben der Oper in Dubai das einzige Opernhaus der Arabischen Halbinsel.

Wir haben uns mehrere Stunden dort aufgehalten, denn auch außerhalb der Aufführungen kann man das grandiose Bauwerk besichtigen, und zwar von außen und innen. Die opulente Ausstattung im Theatersaal ist ein visueller Leckerbissen, ebenso wie das Gourmet-Restaurant nebenan. Hier finden Sie alle Details mit Fotogalerie:

Oman Attraktion: “Royal Opera House”


Große Sultan Quaboos Moschee

Vom königlichen Opernhaus fährt man rund 10 Minuten in westliche Richtung. Denn dort, im Stadtteil Al Ghubrah, befindet sich die “Sultan Quaboos Grand Mosque”. Das ist die Hauptmoschee im Oman.

Über 13.000 Moscheen soll es im Oman geben. Doch das 2002 eröffnete Heiligtum stellt alle in den Schatten. Die große Moschee ist das wichtigste Bauwerke des Landes und zählt zu den größten Moscheen weltweit. Deshalb widmen wir diesem spektakulären Heiligtum einen asuführlichen Bericht:

Maskat Attraktion: Sultan Quaboos Moschee


Naturkundemuseum

Von der großen Moschee fahren wir nur wenige Kilometer weiter. Im Stadtteil Bausher (“Bawschar “), bekannt für mehrere archöäologische Stätten, machen wir Halt, denn dort befindet sich das “Natural History Museum”.

Dieses Museum bietet einen guten Überblick über die verschiedenen Regionen sowie die Flora und Fauna des Landes. Für uns besonders interessant zu sehen: einheimische Säugetiere…

…sowie Insekten, Vögel sowie Fossilien aller Art. Einer der Höhepunkte des Museums ist die “Wal-Halle”. Dort ist ein riesiges – und wohlgemerkt echtes – Skelett eines Pottwals ausgestellt, der 1986 an der omanischen Küste angespült wurde.


Historisches Viertel

Die ursprüngliche Altstadt mit ihrem angrenzenden Bezirk Mutrah ist eine der beliebtesten und lebhaftesten Gegenden von Maskat. Besonders sichtbar und spürbar ist der Charme der alten Zeit rund um die  Uferpromenade, die 2005 errichtet wurde und von den Einheimischen “Mutrah Corniche” genannt wird.

Möwen ziehen ihre Kreise über dem tiefblauen Meer, Omanis treffen sich zum Gedankenaustausch in den goldenen Pavillons und gegenüber liegt der berühmte Mutrah Souk, den wir gleich anschließend besuchen werden.

Nehmen Sie sich einen Nachmittag Zeit und schlendern Sie die charmante Uferpromenade entlang. Einerseits hat man einen schönen Ausblick auf den Golf von Oman, andererseits auf die uralten, weiß getünchten arabischen Handelshäuser aus dem 19. Jahrhundert.


Mutrah Souk

Der Markt von Mutrah ist einer der traditionsreichsten Märkte in der arabischen Welt. Hier können Besucher omanische Schwerter, Dolche,  Weihrauchschwenker, Gold, Silber, Wasserpfeifen und edle Stoffe kaufen.

Unsere Eindrücke waren so facettenreich und faszinierend, dass wir hierfür einen separaten Bilderbogen erstellt haben. Die schönsten Impressionen finden Sie hier:

Orientalischer Markt: “Mutrah Souk” 


Palast-Viertel

Zu guter Letzt begeben wir uns noch zum “Mutrah Port”, denn dort befindet sich der äußerst ungewöhnliche, akkurat strukturierte Königspalast – die offizielle Residenz des Sultans von Oman.

Al-Alam-Palace

Der Palast wurde 1970 von Sultan Qaboos in Auftrag gegeben. Er zeichnet sich durch seine eigenwillige Architektur und Farbgebung aus. Denn anders als die europäischen Schlösser ist dieser Prunkbau farbig. Weiß steht für Reinheit und Spiritualität, Blau symbolisiert das Meer und den Himmel, und Gold wird mit Reichtum, Macht und Luxus assoziiert.

Allein die Außenanlage ist beeindruckend. Die eleganten, crèmefarbene Seitengebäude sind für königliche Gäste und Regierungsbeamte reserviert, und das gesamte Gelände ist von gepflegten Gärten umgeben.

Der Sultanspalast selbst ist für den Publikumsverkehr nicht geöffnet. Besucher haben aber die Möglichkeit, den Palast mit seinen angrenzenden Gebäuden, Gärten und Moscheen von außen zu bewundern.

Und hier endet nun unsere Entdeckungstour durch Maskat. Zurück geht’s in unser Traumhotel zwischen Bergen und Beach, etwa 15 Kilometer südöstlich vom Stadtzentrum Muskats entfernt. 

“Burghotel” Shangri-La Al Husn


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© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston