Omans Kultursschätze: “Bait Al Zubair”-Sammlung

Das aufwändig gestaltete, strahlend weiße “Bait Al Zubair”-Museum ist in einem ehemaligen Wohn- und Handelshaus in der Altstadt von Muskat untergebracht. Das Museum gewährt einen umfassenden Einblick in die Kulturgeschichte und die verschiedenen Lebensbereiche der Omanis. Im Jahre 1999 erhielt das Museum von Sultan Quabus einen Preis für seine einzigartige Architektur.

Das mit Zinnen gekrönte traditionelle omanische Haus wurde früher von der Al Zubair Familie bewohnt. “Bait” heißt Haus, daher auch der Name “Bait Al Zubair”. Man kann das Anwesen nicht übersehen, denn es liegt direkt an der Hauptstraße, quasi direkt gegenüber vom Sultans-Sitz “Al Alam Palace”, den wir in unserem Reisebericht über Maskat näher beschreiben.

Über einen Seiteneingang gelangt man zum Museum, das ebenfalls in einem beeindruckenden Gebäude (“Bait Al Bagh”) untergebracht ist.

Über die Jahre wurden die Häuser aufwändig renoviert, und heute gilt das historische Herrenhaus – neben dem “Bait Al Safah” in der Nähe des Ruinendorfes Al Hamra – zum wichtigsten kulturellen Zentrum im Oman.

Während unseres Besuchs findet gerade das jährliche Muscat Cultural & Art Festival statt – ein wichtiges Event in der kulturellsten und historischsten Stadt am Golf. Es dauert einen Monat und zieht Einheimische und Touristen gleichermaßen an, die die echte und traditionelle omanische Lebensart live miterleben wollen.

Zu den Pop-up-Installationen, die in ganz Maskat zu sehen sind, gehören bemalten Steinböcke. Echt jetzt? Ist das Kitsch oder Kunst? Jedenfalls haben hier eine Hundertschaft von Künstlern und Kunststudenten “ihr Exemplar” zum Festival beigesteuert. Also Kunst…!

Warum gerade Steinböcke? fragen wir uns. Nun, die sogenannten “nubischen Steinböcke” sind in der omanischen Kultur ein Symbol für Stärke, Stolz, Ausdauer und Freiheit. Ihre Darstellung findet sich häufig in der Kunst, Literatur und Folklore des Landes.

Mehr über die Volkskunst, Riten, Bräuche und Sitten des omanischen Volkes kann man hautnah im “Bait Al Zubair”-Museum erleben.

Für uns ist es jedenfalls eine echte Bereicherung, durch die liebevoll gestalteten Ausstellungsräume zu schlendern.


Die “Al Zubair” Sammlung

Das Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung omanischer Artefakte, traditionelle Mode und Handwerksprodukte. Es ist in mehrere Bereiche und Seitenflügel unterteilt, die sich unterschiedlichen Themen widmen.

Historische Waffen

Im Oman gibt es eine reiche Geschichte in Bezug auf Waffen, da das Land über viele Jahrhunderte hinweg verschiedene Kulturen, Traditionen und Konflikte erlebt hat. Einige der historischen Waffen, die im Oman traditionell verwendet wurden, kann man hier besichtigen. Darunter Pfeil und Bogen, Langwaffen, Wurfwaffen und Gewehre aller Art.

Besonders interessant zu sehen sind auch die landestypischen Schwerter und  Krummdolche. Der sogenannte “Khanjar” ist eine traditionelle omanische Dolchwaffe mit einem gekrümmten, geschliffenen Blatt. Er ist meist in ziseliertes Silber eingefasst und gilt als ein Symbol für Stärke und Stolz.

Diese Krummdolche sind nicht etwa passé, denn wie wir zum Beispiel bei einem Fest in der Stadt Nizwa gesehen haben, werden diese Waffen bis heute bei formellen Anlässen und traditionellen Veranstaltungen getragen.


Omanische Mode

Eine ganze Abteilung widmet sich Textilien und der traditionellen Kleidung. Wobei hier vor allem die besonders prächtigen und festlichen Gewänder im Fokus stehen.

Solche Roben, verschwenderisch mit Perlen, Pailletten und Goldbändern bestickt, werden ausschließlich bei Hochzeiten getragen – meist in Kombination mit üppigem und wuchtigem Goldschmuck.

Die traditionelle Mode im Oman hat im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen durchlaufen, aber bestimmte Elemente sind konstant geblieben und prägen auch heute noch das Erscheinungsbild der omanischen Kleidung. Im täglichen Leben dominiert die Farbe Schwarz.


Weihrauch

Ein weiterer Bereich widmet sich dem Weihrauchbaum, denn wie wir bereits mehrfach in unseren Berichten erwähnt haben.

Der Oman ist berühmt für die Herstellung des kostbaren Produkts. Der wertvolle Harz wird “Francincense” oder kurz “Luban” genannt, und dieser Duft ist im ganzen Land allgegenwärtig.

Im “Bait Al Zubair”-Museum sind wunderschöne alte Weihrauch-Gefäße Kupferdosen und Räuchergefäße ausgestellt…

… ebenso wie kegelförmige Körbe, über die man einst Kleider zum Beduften ausgebreitet hat.

Mehr zu diesem interessanten Thema erfahren Sie in diesem ausführlichen Bericht:

Mystik des Weihrauchs: Tradition & Nutzen


Das Haus ist von einer ummauerten Gartenanlage eingerahmt, in der Dattelpalmen, Oleander und indischem Blumenrohr wachsen. Der romantische Innenhof wird oft als Veranstaltungsort für kulturelle Events, Konzerte und Sonderausstellungen genutzt.

Dort gibt es auch ein Café, in dem wir einen Moment lang entspannen, bevor unsere Reise weitergeht.


© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston


⇒ Alle Oman-Berichte auf einen Blick

Webseite: https://www.baitalzubair.com/

Telefon: +968 22084700

Email: baitalzubair@gmail.com

Lage: In der Nähe des Al Alam Sultanspalast

Flughafen/Pier: Maskat International Airport (ca. 30 Min)

Preisniveau: €€

Öffnungszeiten: 9:30 - 17:30 Uhr (außer Freitags)

Küche: Café im Innenhof