Singapur: Zauberhaftes Kolonialviertel
Das Kolonialviertel Singapurs, auch als “Civic District” bekannt, ist das historische Herz der Stadt. Hier befinden sich viele gut erhaltene Gebäude aus der Kolonialzeit aus der britischen Vergangenheit Singapurs. Wichtige Highlights sind das Victoria Theatre and Concert Hall, das ehemalige Parlamentsgebäude (heute das Asian Civilizations Museum), die Luxushotels Raffles und Fullerton sowie die Saint Andrew’s Cathedral. Das Viertel ist von Grünflächen wie dem Padang und dem Esplanade Park umgeben. Heute vereint das Kolonialviertel historische Architektur mit modernen Einflüssen und ist ein kulturelles Zentrum der Stadt.
Raffles Hotel
Das Raffles Hotel in Singapur ist eines der bekanntesten Hotels weltweit und gilt als Symbol kolonialer Eleganz und Geschichte. Gegründet im Jahr 1887, hat das Luxushotel im Laufe der Jahrzehnte viele berühmte Persönlichkeiten verwaltet.
Der viktorianische Baustil mit seiner strahlend-weißen Fassade, den markanten Arkaden und den gepflegten Gärten vermittelt auch heute noch den authentischen Charme des frühen 20. Jahrhunderts. Von der Begrüßung durch freundliche, uniformierte Türsteher bis hin zu den persönlichen Butler-Services spiegelt sich die Eleganz und traditionelle Höflichkeit des Hotels wider.
Im Inneren erwartet die Gäste eine Mischung aus edlen Holzmöbeln, traditionellen Teppichen und antiken Accessoires. Die Lobby beeindruckt mit ihren hohen Fenstern und einer hellen, offenen Gestaltung, die das natürliche Licht einfließen lässt.
Die eleganten Suiten mit hohen Decken und Vintage-Möbeln erinnern noch an vergangene Epochen. Die Architektur zeigt hohe Decken, Bögen und weiße Säulen, die das historische Ambiente des Gebäudes bewahren.
Der berühmte Cocktail Singapore Sling wurde in der Long Bar des Raffles Hotels erfunden. Diese war ein Treffpunkt für Kolonialherren, Kaufleute und Reisende. Die traditionelle Erlaubnis, die Erdnussschalen auf den Boden fallen zu lassen, schuf damals eine informelle Stimmung. Der „Peanut Shell Floor“ wurde über die Jahre zu einem charakteristischen besonderen Teil des Barerlebnisses und gilt als Anspielung auf die lässige Haltung und den Charme der Kolonialzeit.
Das Raffles ist von geschmackvoll-eleganten Gärten umgeben, die eine entspannte Oase inmitten der Stadt schaffen. Hier kann der Reisende stilvoll dem geschäftigen Treiben Singapurs entkommen.
Das Fullerton Hotel
Auch das Fullerton Hotel ist ein ikonisches Luxushotel im Herzen Singapurs. Es liegt direkt an der Mündung des Singapore River in der Marina Bay. Es ist in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1928 untergebracht, das ursprünglich als Generalpostamt diente. Das Hotel strahlt einen klassischen Charme und eine historisch-koloniale Atmosphäre aus.
Der neoklassizistische Stil mit seinen hohen Säulen und eleganten architektonischen Details verleiht dem Gebäude eine majestätische Ausstrahlung. Nicht nur von Außen, sondern auch von Innen. Beim Betreten der Lobby wird man sofort von einer Atmosphäre von Luxus und Tradition umhüllt: Hohe Decken mit kunstvollen Stuckarbeiten, ein marmorierter Boden und großes Fenster, die viel natürliches Licht hereinlassen.
Viele der eleganten Zimmer im gemischten klassischen und modernen Stil haben eine fantastische Aussicht auf den Singapore River, die Marina Bay oder die Stadt …
… bzw. wie auf diesem Bild auf dem Cliffort Pier .
Der Clifford Pier diente ursprünglich 1933 als Anlegestelle für Fähren und Schiffe und war der erste Ankunftspunkt für viele Einwanderer. Mit seiner eleganten Architektur und dem charakteristischen, gewölbten Dach spielte er über viele Jahrzehnte eine wichtige Rolle im maritimen Handel von Singapur. Heute ist der Clifford Pier liebevoll restauriert und in das Fullerton Bay Hotel integriert, das wiederum Teil des prestigeträchtigen Fullerton Heritage ist. Er dient als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Firmenfeiern und andere Anlässe.
Besonders berühmt ist das Fullerton für seine stilvoll gestaltete Terrasse . Diese eignet sich sowohl für entspannte Momente bei einem Drink als auch für besondere Anlässe wie private Feiern oder Geschäftsveranstaltungen. Den spektakulären Blick auf die Marina Bay und die Skyline von Singapur gibt es umsonst.
Aber auch im Erdgeschoss kann man direkt am Singapore River entspannt bei einem Drink oder Lunch die vorbeifahrende Boote beobachten.
Das Fullerton verfügt über einen riesigen Swimmingpool, der auch abends, wenn er geschlossen ist, seinen Charme entfaltet. Der Blick bis zum ikonischen Marina Sands Hotel, das sich in der Pooloberfläche spiegelt, ist auf jeden Fall kaum zu toppen!
Auch ein abendlicher Spaziergang durch das Viertel um das Fullerton strahlt durch die fantasievolle Beleuchtung der Gebäude ein ganz besonderes Flair aus. Hier ein Blick über den Singapore River in Richtung der blau beleuchteten Cavenagh Bridge (siehe unten). ImHintergrund erhebt sich majestätisch das Fullerton Hotel in all seiner kolonialen Pracht.
Auch die Fachwerk-Straßenbrücke Anderson Bridge am Fullerton Hotel ist in einem schon fast mystisch wirkenden Rot angestrahlt. Sie verbindet den Singapur River Empress Place mit dem Collyer Quay und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Hier ein Blick über den riesigen Pool des Fullerton bis zum Marina Bay Sands.
Umgebung vom The Fullerton Hotel
Die Cavenagh Bridge ist eine der ältesten und schönsten Brücken in Singapur. Sie wurde 1869 erbaut und ist heute die letzte verbliebene Hängebrücke des Landes, die den Singapore River überquert.
Die Brücke verbindet das zentrale Geschäftsviertel mit der Gegend rund um das Fullerton Hotel und ist eine der wenigen Brücken, die bis heute ihre viktorianische Architektur und Struktur weitgehend erhalten hat. Ursprünglich wurde sie zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft von William Ord, dem damaligen Gouverneur von Singapur, im Auftrag gegeben und von dem Ingenieur John Turnbul.
Die filigranen Eisendetails, die an beiden Seiten der Brücke zu sehen sind, sowie die Inschriften und dekorativen Embleme verleihen der Brücke eine besonders elegante Optik.
In der Nähe der Brücke befindet sich eine besonders interessante Skulpturgruppe: „Menschen am Fluss“. Sie wurde von Chong Fah Cheong geschaffen , einem bekannten singapurischen Künstler. Das bronzene Kunstwerk zeigt eine Gruppe Kinder, die in den Fluss springen, und fängt damit einen Moment reiner Freude ein.
Die Skulpturengruppe erinnerte etwas wehmütig an eine Zeit, als Kinder noch unbeschwert im Singapore River spielen konnten.
Empfehlenswert ist auch eine Bootstour auf einem Bumboat . Dies ist ein kleines Boot, das ursprünglich größere Schiffe mit Waren und Vorräten versorgte. Diese traditionellen Boote bieten eine gemütliche und gleichzeitig authentische Möglichkeit, die Insel Singapur aus einer Wasserperspektive kennenzulernen.
Die Touren führen in der Regel durch das Herz der Stadt und vorbei an bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Fullerton Hotel, dem Merlion Park und der Esplanade.
Asian Civilisations Museum
Direkt am Singapore River in einem historischen Gebäude untergebracht, bietet dieses Museum eine Sammlung von Artefakten und Ausstellungen, die das asiatische Erbe Singapurs.
Zu den besonders sehenswerten Exponaten gehört die „Tang-Schiffswrack“-Ausstellung : Sie zeigt die Fracht eines arabischen Schiffes ( Dhau ), das im 9. Jahrhundert sank und eine Vielzahl an gut erhaltenen Tang-Keramiken und andere wertvolle Handelsgüter enthielt.
National Galery Singapore
Die National Gallery Singapore ist eines der beeindruckendsten Kunstmuseen in Südostasien. Sie wurde 2015 eröffnet und widmete sich vorrangig der Kunst aus Singapur und Südostasien. Das Museum vereint zwei historische Gebäude: das ehemalige Supreme Court Building und das Rathaus von Singapur. Diese beiden Gebäude sind architektonische Meisterwerke im neoklassizistischen Stil.
Mit einer Ausstellungsfläche von über 64.000 Quadratmetern ist die National Gallery Singapore das größte Kunstmuseum der Region. Die Sammlung umfasst mehr als 8.000 Werke und bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte, Kultur und den künstlerischen Ausdruck der Region. Die Galerie setzt dabei auf eine ausgewogene Mischung aus historischen und zeitgenössischen Kunstwerken.
Padang
Der „Padang“ in Singapur ist eine historische Rasenfläche und dient als zentraler öffentlicher Platz im Herzen der Stadt. „Padang“ ist ein malaiisches Wort und bedeutet „offenes Feld“ oder „große Wiese“. Im Kolonialstil angelegt, ist dieser Platz von historischen Gebäuden wie dem ehemaligen Obersten Gerichtshof und der gotischen anglikanischen St.-Andreas-Kathedrale umgeben.
Der Padang wurde seit den 1830er-Jahren für Sport und gesellschaftliche Anlässe genutzt und ist eng mit der britischen Kolonialgeschichte Singapurs verbunden. Hier fanden unter anderem Feierlichkeiten anlässlich des Thronjubiläums von Königin Victoria sowie Militärparaden während der Kolonialzeit statt.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Padang zu einem wichtigen Ort für politische und gesellschaftliche Ereignisse, darunter die Zeremonie zur Kapitulation Japans 1945 sowie später nationale Feierlichkeiten und Kundgebungen.
Victoria Theater und Konzerthalle
Das Wahrzeichen für Singapurs darstellende Künste liegt zentral am Singapore River und besteht aus zwei historischen Gebäuden, die durch einen Uhrturm verbunden sind. Ursprünglich wurde der ältere Teil des Komplexes 1862 als Rathaus im kolonialen Stil erbaut, um die britische Verwaltung zu unterstützen. 1905 kam das Theater hinzu, um dem steigenden Bedarf an Veranstaltungsorten für kulturelle Darbietungen und gesellschaftliche Ereignisse gerecht zu werden
Es bietet sowohl klassische Konzerte als auch moderne Darbietungen und wurde in einem neoklassizistischen Stil erbaut. Einen Besuch wert ist auch das nahegelegene Timbre Signature , ein Eventort für Livemusik mit Restaurant.
Hier kann man nach einem anstrengenden Tag in der quirligen Metropole den Abend stilvoll ausklingen lassen.
Clarke Quay
Der Clarke Quay ist ein lebendiges Viertel entlang des Singapore River und ein beliebtes Ziel für Nachtleben, Essen und Unterhaltung. Ursprünglich war Clarke Quay im 19. Jahrhundert ein Handelszentrum, wo Lagerhäuser und Anlegestellen den Fluss säumten.
Farbenfrohe Gebäude, die teils restaurierten Lagerhäuser sind, und dieüberdachten Fußgängerzonenmit besonderen Überdachungen machen das Clarke Quay zu einem trendigen Ort in Sinagapur. Hier gibt es eine Vielzahl an Restaurants, die internationale und lokale Küche servieren.
Clarke Quay verwandelt sich bei Einbruch der Dunkelheit in ein pulsierendes Zentrum des Nachtlebens in Singapur. Die malerische Lage am Flussufer, die sehr fantasievoll beleuchteten Gebäude und die teilweise lebhafte Atmosphäre machen es zu einem beliebten Hotspot.
Die Bars und Clubs ziehen besonders ein junges Publikum an.
Fazit
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston
Auf der folgenden Karte sind die wichtigsten Stationen unserer Tour durch Singapur nach Stadtvierteln geordnet dargestellt.