
Ulun Bratan Tempel: “Der schwimmende Tempel”
Der Ulun Danu Bratan Tempel auf Bali ist ein eindrucksvolles hinduistisches Heiligtum, das besonders malerisch am Ufer des Bratan-Sees in den Bergen von Bedugul liegt. Die aus mehreren Pagoden mit typischen Meru-Türmen bestehende Anlage wurde 1633 erbaut und ist der Wassergöttin Dewi Danu gewidmet.
Der Bratan-See, eingebettet in die Berge Zentral-Balis auf etwa 1200 Metern Höhe, ist einer der bekanntesten Seen der Insel. Er versorgt das Bedugul-Gebiet und ist eine bedeutende Wasserquelle für die ganze Region. Umgeben von üppiger, grüner Natur und oft in mystischen Nebel gehüllt, ist er besonders für den malerisch an seinem Ufer gelegenen Ulun Danu Bratan Tempel bekannt.
Am Bratan-See auf Bali finden sich traditionelle bunte Auslegerholzboote, die oft von Hand bemalt und mit kunstvollen Mustern verziert sind. Diese Boote, sogenannte Junkungs haben schlanke Rümpfe und geschwungene Ausleger an den Seiten, die für Stabilität sorgen. Sie sind daher auch ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Die Jukung werden auf dem See sowohl für den Fischfang als auch für touristische Bootsfahrten eingesetzt,
Der Tempel zählt zu den meistfotografierten Wahrzeichen Balis und ziert sogar den 50.000-Rupiah-Schein. Besonders beeindruckend sind die Meru-Türme, die auf zwei kleinen Inseln nahe dem Ufer erbaut wurden. An stillen Tagen spiegelt sich ihre Silhouette perfekt im See und erweckt den Eindruck, als würden sie über dem Wasser schweben. Der Zutritt zu den Inseln ist allerdings nur hinduistischen Gläubigen gestattet.
Der Haupttempel am Ufer ist von fünf Höfen umgeben und wird von einem elfstöckigen Meru-Turm überragt, der den Gottheiten Dewi Danu, der Göttin des Wassers, Dewi Sri, der Göttin des Reises, und Vishnu gewidmet ist.
Die Verehrung der Wassergöttin Dewi Danu erhielt besondere Bedeutung, als der Tempel 2017 auf geradezu wundersame Weise einem Vulkanausbruch entging und die Lava direkt vor den Tempelmauern zum Stillstand kam. Nach einem Vulkanausbruch im Jahr 1926 wurede die Anlage an ihren heutigen Standort verlegt und wiederaufgebaut.
Auf dem Gelände steht auch eine buddhistische Stupa mit fünf meditierenden Buddha-Statuen, was die harmonische Koexistenz hinduistischer und buddhistischer Elemente auf Bali widerspiegelt.
Da Buddha im hinduistischen Glauben als Manifestation Vishnus angesehen wird, vereinen viele Tempel beider Religionen in dieser Region spirituelle Elemente beider Glaubensrichtungen.
Der Tempelkomplex ist von einem weitläufigen Garten umgeben, der zahlreiche Schreine und Bauten umfasst.
Die Architektur des Tempels strebt danach, die spirituelle Welt mit der umgebenden Natur in Einklang zu bringen.
Der Ulun Danu Bratan Tempel bietet eine willkommene Erfrischung für Besucher, die dem warmen Tropenklima der Küsten entfliehen möchten. Durch die erhöhte Lage in den Bergen ist das Klima hier merklich kühler, und die Temperaturen können bis auf 10 °C sinken (Siehe auch Reisebericht “Munduk & Norden Balis”). Auch für das leibliche Wohl vor allem von Veganern ist hier gesorgt …
Fazit
Ein Besuch des Ulun Danu Bratan Tempels ist ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn man bereits eine Vielzahl anderer Tempelanlagen gesehen hat. Die besonders spektakuläre Lage am Bratan-See und das Zusammenspiel hinduistischer und buddhistischer Elemente verleihen der grünen Anlage eine ganz besondere kulturelle Bedeutung und auch spirituelle Atmosphäre. Die beeindruckende Architektur der Tempelanalge und die erfrischende Bergluft machen den Besuch zu einem idealen Ort, sich zu entspannen und die landschaftliche Schönheit Balis in vollen Zügen zu genießen.
© Text & Fotos: Jörg Baston