Jordanien: 6-Tage Reiterlebnis im Wadi Rum

❂ Wadi Rum in Vorderasien, übersetzt “Tal des Mondes”, zählt zu den faszinierendsten Wüstenlandschaften der Welt ❂ Berühmt ist das UNESCO-Weltnaturerbe wegen der charakteristischen Felsformationen aus Sandstein und Granit, aber auch wegen seiner spannenden archäologischen Geschichte. Wadi Rum war auch Kulisse von vielen Filmen, zum Beispiel für das Epos “Lawrence von Arabien”. Wir fanden das alles derart spannend, dass wir auf den Spuren des legendären Befreiungskämpfers wandelten – und zwar hoch zu Ross…

Der “Wadi Rum Desert” und der “Hisma Desert” sind zwei verschiedene Wüstengebiete im Königreich Jordanien, die jedoch in der gleichen Region des Landes liegen. Der Name “Hisma-Wüste” wird manchmal verwendet, um auf den nördlichen Teil von Wadi Rum hinzuweisen.

Trekking-Touristen, Bergsteiger und Sportsfreunde aus aller Welt werden von dem Sandland magisch angezogen. Beliebt ist das Übernachten unterm Sternenhimmel, das Wandern und Klettern in den massiven Felsformationen, und vor allem das Reiten mit Araberpferden.

Auch wir haben die weltbekannte Wüste auf dem Pferderücken erkundet.  Was man auf einer solchen Abenteuertour alles erleben kann und beachten muss, darauf komme ich gleich im Detail zu sprechen.


STECKBRIEF WADI RUM

Das Wadi Rum erstreckt sich über eine Fläche von etwa 720 Quadratkilometern und umfasst eine Vielzahl von Wüstenlandschaften.

Darunter rote Sanddünen, tiefe Canyons, ausgetrocknete Flussbetten (“Wadis”) und Felsformationen mit allen möglichen Motiven.

Wie hier zum Beispiel die “Um Fruth”-Felsenbrücke.

Sie ist etwa 15 Meter lang und erstreckt sich über eine Schlucht mit beeindruckender Tiefe. Sie ist nicht so groß wie einige andere Felsbrücken in der Region, aber ihre Schönheit macht sie dennoch zu einem der beliebtesten Ziele für Besucher.

Nicht minder faszinierend sind die bläulich schimmernden, komplett “durchlöcherten” Felsgiganten im Barragh Canyon. Das fast symmetrisch geformte Gestein sieht aus, als hätte jemand mit Hunderten von Kanonenkugeln hineingeschossen.

Vor etwa 30 Millionen Jahren, während der Tertiärzeit, entstanden durch tektonische Aktivitäten Risse und Spalten in der Erdkruste dieser Region. Dies führte zur Bildung von Granit- und Sandsteinfelsen, die teilweise regelrecht emporgeworfen wurden.

Wie Säulen oder Pfeiler ragen manche Gesteinsformationen aus der Erde. Ein gutes Beispiel hierfür ist der “Jabal Al Quatar”-Felsen. Er sieht aus wie eine Burg mit vielen Türmchen und steht auf einem Granitsockel.

Die Erosion über Millionen von Jahren – auch aufgrund der großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht – hat diese einmalige, orangefarbene Zauberlandschaft hervorgebracht.

Von Weiß und Ocker über Gelb bis Rostrot schillern die Felsformationen – mal auf endlosen Hochebenen, mal in spektakulären Canyons …

… und mal zwischen meterhohen Sanddünen, die schon mal vom Winde verwehen. Die Szenerie wechselt ständig, was natürlich den Reiz ausmacht.


Geschichte von Wadi Rum

Zahlreiche archäologischen Funde in Wadi Rum belegen eine menschliche Präsenz in der Region seit prähistorischer Zeit. Eine Vielzahl von Petroglyphen – also in Stein gehauene Felsbilder -, werden auf mindestens 12.000 Jahre zurück datiert.

Gut zu erkennen: Kamele und Stabschwingende Reiter sowie andere Figuren und Inschriften, von denen viele aus vorislamischer Zeit stammen. Darunter die ganz frühen arabischen Schriften wie das Thamudische, Nabatäische und Minaische.

Während der Nabatäer-Periode (etwa 4. Jahrhundert v. Chr. bis 106 n. Chr.) war Wadi Rum ein wichtiger Handelsweg, wobei die bedeutendste Route von Südarabien, dem Jemen und Oman aus nach Jordanien verlief. Über Jahrtausende hinweg zogen Karawanen durch dieses Gebiet.

Entlang dieser Route wurde Weihrauch über die östlichen Ausläufer des Hedschas-Gebirges transportiert. Über das Wadi Rum und die Handelsstadt Petra ging es weiter zu den Städten des Mittelmeeres, nach Gaza und Alexandria, oder nach Sidon, Beirut und Tyros.

In römischer und byzantinischer Zeit wurden Wadi Rum und seine Umgebung von verschiedenen Völkern bewohnt.


UNESCO Welterbe

Im Jahr 2011 wurde die “Wadi Rum Protected Area”, zusammen mit Petra, zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Diese Anerkennung würdigt einerseits die natürliche Schönheit der Region…

… aber auch ihre historische, kulturelle sowie ökologische Bedeutung.

Wir sind überrascht. Können in der Wadi Rum-Wüste überhaupt Grünpflanzen oder Blumen wachsen? Ja, einige Arten schon – wie man hier sehen kann.

Tatsächlich bietet das Land Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die an extreme Wüstenbedingungen angepasst sind.

Natürlich sind die Wachstumsbedingungen aufgrund der extrem heißen und trockenen Umgebung sehr schwierig. Niederschlag ist selten.

Dennoch gibt es einige Pflanzen, die sich an das extreme Klima angepasst haben, darunter Dornbüsche, einige Sukkulenten, niedrig wachsende Sträucher und Gräser.


Lawrence von Arabien – Die Personalie

Während des Ersten Weltkriegs spielte das Wadi Rum eine bedeutende Rolle im Arabischen Aufstand gegen das Osmanische Reich.

Der britische Offizier Thomas Edward Lawrence (1688 – 1935), auch bekannt als Lawrence von Arabien, nutzte die Wüstenlandschaft als Operationsbasis für seine Guerillakämpfe gegen die osmanischen Truppen. Von Haus aus war er Archäologe, Militärstratege und Schriftsteller. Doch während des Ersten Weltkriegs wurde er von der britischen Regierung als Geheimagent in den Nahen Osten entsandt. Er war also sozusagen eine Art “007”.

Lawrence spielte eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung arabischer Stämme gegen die osmanische Herrschaft in der Region des Nahen Ostens und der Arabischen Halbinsel. Er war ein Meister der Guerillakriegführung und nutzte seine Kenntnisse der Wadi Rum-Wüste, um mit seiner berühmten “Arabischen Armee”” effektive Taktiken zu entwickeln. Er arbeitete eng mit Führern wie Emir Faisal I. zusammen.

Die Arabische Revolte gegen das Osmanische Reich begann offiziell am 5. Juni 1916 und endete am 30. Oktober 1918. Sie trug dazu bei, das Osmanische Reich zu destabilisieren und die Unabhängigkeitsbestrebungen der arabischen Völker zu fördern.


Lawrence von Arabien – Der Film

Sicherlich kennen viele Leser den britischen Monumental- und Historienfilm “Lawrence von Arabien”. Zwar stammt er aus dem Jahr 1962, doch bis heute gilt das bildmächtige Wüstenepos des Regisseurs David Lean als eines der Highlights in der Filmgeschichte.

Der Film basiert auf dem autobiografischen Kriegsbericht “Die sieben Säulen der Weisheit” von Lawrence  zu Papier brachte und darin seine Erfahrungen auch im Wadi Rum beschreibt.

Der Film machte die Hauptdarsteller Peter O’Toole und Omar Sharif international bekannt und erhielt 1963 sieben Oscars. Die Mehrzahl der Wüstenszenen wurde in Jordanien gedreht – unter anderem in Wadi Rum. Im Film wurde u. a. das Lager von Prinz Faisal hier angesiedelt.

Dass die Reitszenen keineswegs ohne waren, stellte sich Jahrzehnte später heraus. Als O’Toole am 24. März 2008 bei dem amerikanischen Talkmaster Jay Leno zu Gast war, gab er folgende Anekdote zum Besten: “Am Tag, als der Sturm auf die Stadt anstand und die Massenszene mit Omar Sharif und mir auf Pferden und den unzähligen Statisten auf Kamelen gedreht werden sollte, beschlossen Omar und ich uns gründlich zu betrinken. Denn wir hatten eine Heidenangst vor diesem Teufelsritt.

Omar band sich zur Sicherheit noch an seinem Pferd fest. Nachdem wir in der Stadt angekommen waren, musste jemand von der Requisite Omar vom Pferd losschneiden, da dieser mittlerweile vom Pferd herunter hing. In einem Zeitungsartikel bewunderte man später die unglaubliche Entschlossenheit, die während des Ritts in meinem Blick gelegen hatte. In Wahrheit war ich zu dem Zeitpunkt einfach nur sternhagelvoll.“ (Quelle: Wikipedia / Film “Lawrence von Arabien”)


STEINWÜSTE ANSTATT SANDWÜSTE

Wichtig zu wissen, wenn man sich zum ersten Mal in das Wadi Rum begibt:

Diese Steinwüstenlandschaft ist nicht mit den Sandwüsten zu vergleichen, wie man sie zum Beispiel in den Fürstentümern der Vereinigten Arabischen Emiraten vorfindet. Dort gibt es riesige Dünenlandschaften aus tiefem, weichen Sand, die zum “Dune Bashing” oder “Sand Surfing” einladen. Beispielsweise im Emirat Ras Al Khaimah.

Ganz anders das staubige und von Felsen durchzogene im Wadi Rum, das – wie der Name schon suggeriert – einer Mond- oder Marslandschaft ähnelt.

Ausser für “Lawrence of Arabia” war diese Szenerie auch die perfekte Kulisse für weitere Hollywood-Streifen. Vor allem für Science-Fiction-Filme, die auf dem Mars oder anderen Planeten spielen.

Zum Beispiel Red Planet (2000), Der Marsianer – Rettet Mark Watney (2015), Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019), und Dune (2021).


AUF DEM RÜCKEN DER PFERDE

Lawrence von Arabien mag auf einem Dromedar geritten sein. Das überlassen wir aber den Beduinen…!

Wir schwingen uns lieber aufs arabische Pferd. Das ist mit Sicherheit auch ein Weg, die Wüste ganz authentisch zu erleben.

Denn die Vollblutaraber sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Teil der jordanischen Geschichte und Kultur.

Im Beduinenleben wurden diese temperamentvollen Pferde für den Transport, die Jagd und die Kriegsführung verwendet.

Arabische Pferde sind nicht nur berühmt für ihre Eleganz, Intelligenz und außergewöhnliche Ausdauer, sondern auch für ihr freundliches Wesen und ihre Widerstandsfähigkeit.

Und: Diese Tiere vertragen hohe Temperaturen und auch eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Wir jedenfalls haben die uns zugeteilten Pferde sofort in unser Herz geschlossen.


Das Tour-Team

Wir hatten eine private 1-wöchige Wüstentour für 2 Personen gebucht, waren aber während der „Satteltage“ ein sechsköpfiges Team.

Angeführt wurde unsere Truppe von einer Deutschen, die mit einem Jordanier verheiratet ist.

Außerdem mit von der Partie: drei Beduinen, die teilweise mitritten oder das Begleitfahrzeug steuerten.

Im knallgelben Geländewagen war unser Gepäck verstaut sowie die Reitausrüstung, ein uns zur Verfügung gestelltes spezielles “Desert Survival Set” mit Erste-Hilfe-Kasten, Nahrungsmittel und viel Wasser.

Dazu muss man wissen: Übernachtet wird mitten in der Wüste, und zwar in temporären “Desert Camps”- ganz nach klassischer Beduinenart. Dies macht das ganze Wadi Rum-Abenteuer natürlich besonders authentisch.


TYPISCHER TOUR-VERLAUF

Zunächst beginnt die Reittour im (noch) recht luxuriösen Bedouin Lifestyle Camp. Es liegt etwa 11 km vom Dorf Rum entfernt.

Diese Unterkunft besteht aus mehreren Beduinenzelten, die direkt am Fuße eines beeindruckenden Felsens liegen.

Sie sind mit bequemen Betten, Sofas, Sanitäreinrichtungen und Essecken ausgestattet. Es fängt also gut an!


Vormittags

Bei Sonnenaufgang beginnt unser Tag. Es gilt, so früh wie möglich aufzubrechen, um die größte Hitze zu meiden. Hier ein Blick aus meinem Zelt…

Und dann geht’s richtig los. Kaum haben wir uns auf die Rücken unserer Pferde geschwungen, wähnt man sich in einer komplett anderen Welt.

Staunend saugt man das grandiose Landschaftsbild in sich auf. Teils surreal, teils ehrfurchteinflössend – es ist einfach atemberaubend!.

Wie schon erwähnt: Pittoreske Felsformationen in den unterschiedlichsten Farbtönen wechseln sich ab mit Sand- und Steinwüste.

Hoch zu Roß kann man diese unendliche Weite auf sich wirken lassen, zwischendurch sein Pferd zügeln und einfach mal innehalten.

Die schiere Größe und Schönheit der Wüstenlandschaft von Wadi Rum löst bei jedem Betrachter definitiv eine tiefe Ehrfurcht aus.

Die gigantischen, oft schroff abfallenden Felsenberge erinnern an riesige, gestrandete Raumschiffe. In ihrem Schatten fühlen wir uns geradezu zwergenhaft.


Mittags

Gegen 12:00 Uhr wird Rast gemacht. Nicht nur um Mittag zu essen, sondern vor allem, um uns auszuruhen.

Nach etwa vier Stunden Ritt in der Hitze ist dies nicht nur für die Reiter, sondern auch für die Pferde eine höchst willkomene Verschnaufpause.

Im Schatten eines Felsens bauen unsere Begleiter schließlich einen größeren Teppich mit Luftmatrazen auf.

Mitten in der Wüste wird dann auch das Essen serviert: typisch trockene Beduinen-Gerichte wie Falafel mit Datteln und dem obligatorischen süßem Tee.

Und genau hier wird man sich der erhabenen und doch so gnadenlosen Natur bewusst, denn die Wüste ist nicht ohne.

Doch wenn man sich auf seine Reise gut vorbereitet und mit erfahrenen Führern unterwegs ist, dann kann man eine solche Wüstentour in vollen Zügen genießen.

Was mich noch besonders beeindruckt hat? Diese geradezu ohrenbetäubende Stille, denn wir sind alleine, obwohl die Zivilisation ja keineswegs weit entfernt ist.

Während unseres sechstägigen Ritts trafen wir außer einem Geländewagen-Korso (…laut unserer Führerin war das die Tochter des jordanischen Königs..) keine anderen Reisenden.

Alles was wir am Wegesrand erblicken sind lediglich ein paar Beduinen mit ihren kleineren Dromedar-Herden.


Nachmittags

Zeit für ein ausgedehntes Nickerchen, um Kräfte zu sammeln. Kleine Zelte, die schnell aufgebaut sind, spenden wohltuenden Schatten im gleissenden Licht der gnadenlosen Wüstensonne.

Erst gegen vier Uhr nachmittags, wenn sich die größte Hitze etwas gelegt hat, geht die Reittour weiter.

Während man sich dem rhythmischen Gang seines Pferdes erneut anpasst, wird man wieder Teil dieser weitläufigen, unberührten Natur.

Absolut sehenswert ist der Jebel Rum. Mit einer Höhe von etwa 1.734 Metern ist er der höchste Berg in der Umgebung.

Jebel Rum ist nicht nur ein herausragendes geografisches Merkmal, sondern auch ein wichtiger Ort in der Kultur der jordanischen Nomaden.

Ein weiteres Highlight ist der Mushroom Rock. Er sieht genauso aus, wie er genannt wird: wie ein gigantischer Pilz.

Dieser Felsbrocken ist das Ergebnis jahrtausendelanger Erosion durch Wind und Wasser, die den härteren Sandstein in der Mitte geschützt und den umliegenden Sandstein abgetragen hat.

Und es gibt noch einige andere Attraktionen:

Die Rote Sanddüne verdankt ihren Namen der auffälligen roten Farbe des Sandes. Diese ergibt sich aus dem hohen Eisenoxidgehalt im Sand.

Zu guter Letzt ist auch die natürliche Lawrence-Quelle erwähnenswert, benannt nach Lawrence von Arabien.  Der legendäre Befreiungskämpfer soll diese Wasserquelle während des Aufstandes im Wadi Rum als Rastplatz für seine Mitkämpfer genutzt haben.

Das Wasser der Quelle kommt aus unterirdischen Wasseradern und ermöglicht das Überleben von Pflanzen und Tieren in der Umgebung.

Auf dem Weg zu unserem Lager sehen wir von einem Felstableau aus diese geradezu biblisch anmutende Szene unten im Tal. Mit Interesse beobachte ich einen Beduinenstamm, der seine Schafherde zusammentreibt. Denn bald wird es Nacht…

Ich weiß gar nicht, wieviel Uhr es ist. Ich trage keine Armbanduhr, denn in der Wüste scheint die Zeit sowieso still zu stehen.


Abends

Nach einer gefühlten weiteren Stunde erreichen wir schließlich unser Nachtlager. Natürlich am Fuß eines Berges, im Schutz und Schatten einer Felswand. Die naß gschwitzten Pferde werden abgesattelt und versorgt. Mindestens fünf Schüsseln Wasser bekommt jedes Tier zu trinken.

Während die letzten Sonnenstrahlen die Wüste in einen warmen Goldton tauchen, wälzen sich unser abgehalfterten Araber im Sand.

Dieses Wälzen im Sand dient der Abkühlung und Entspannung der Pferde.

Jeden Abend wiederholt sich diese Routine der sich im Sand wälzenden Pferde, die anschließend übermütig im Umkreis unserer abendlichen Lagerstätte galoppieren. Ein herzerwärmendes Spektakel!

Feierabend für heute! Zeit für’s Abendessen am Lagerfeuer und den “Beduinengrill”. Serviert werden neben der üblichen Falafel vor allem Kofta (gewürzte, auf Spießen gegrillte Fleischbällchen aus Lammhackfleisch) und Mansaf (Reisgericht mit in Joghurtsauce eingelegtem Lamm- oder Ziegenfleisch).

Zum Nachtisch gibt’s wieder Datteln und  Tee.


Schlafen unterm Sternenhimmel

Wer mag, organisiert sich ein Zeltdach überm Kopf, doch wir entscheiden uns für die Nachtruhe unterm Himmelszelt.

Gerade in der Wüste ist die absolute Stille und der Blick auf den mit Sternen übersäten Nachthimmel ein weiteres Wunder der Natur.

Genächtigt wird auf Matrazen und unter Decken, ein Windschutz ist hier im flachen Gelände unerlässlich.

Die Abende klingen meist gemütlich in der Runde unseres Teams am Lagerfeuer aus. Ich genieße insbesondere die spannenden Gespräche mit unseren beduinischen Begleitern – über Gott und die Welt, vor allem aber die Lebensbedingungen hier in der Wüste.

Als das Lagerfeuer langsam zu Ende geht, sind meine Augen auf die verbleibende Glut gerichtet. Die letzten Funken steigen sanft auf und tanzen im nächtlichen Wind, während ich unseren Tagesritt durch diese mystisch anmutende Wüstenlandschaft noch einmal Revue passieren lasse.

Es ist ein symbolischer Abschluss für einen unvergesslichen Tag, und ich freue mich schon auf den nächsten. Erst nach sechs Tagen im Sattel werden wir von einem Geländewagen abgeholt und wieder zurück in die Zivilisation gebracht.

Dann ist unsere Tour vollbracht!


Unser Fazit:

Im Gegensatz zu Jeep-Safaris ermöglicht das Reiten eine ruhigere und intensivere Erkundung der Landschaft. Für mich ist es zweifellos die authentischste und schönste Möglichkeit, für mehrere Tage vom Alltag wegzutauchen und sich voll und ganz in die Wüste und auch die beduinische Kultur einzufühlen. Ein Tagestrip reicht hier nicht.

Und zu guter Letzt ein eher praktischer Vorteil: Mit Pferden kann man auch auf engen Pfaden und durch enge Schluchten navigieren.

Eine mehrtägige Pferdetour durch das Wadi Rum ist also eine ideale Möglichkeit, diese fantastische Wüstenlandschaft authentisch zu erkunden. Hier können wir nur dem Dichter Friedrich von Bodenstedt zustimmen, der einst sagte:

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde”


© Redaktion & Fotos: Jörg Baston


Lesen Sie auch diesen interessanten Bericht über Jordanien: 

Antikes Petra: Das Fels-Wunder von Jordanien

Information

Hier ein Überblick über die Lage des Beduinen -Camps:
Ausgangspunkt unserer Reit-Tour durch die Wadi Rum-Wüste.

Rundreise in Jordanien

Viele Reiseveranstalter bieten organisierte Touren nach Wadi Rum an, die auch den Transport von nahegelegenen Städten wie Akaba oder Petra beinhalten. Dazu gehören auch eine Vielzahl von “Wüsten-Abenteuern”.

Reittourismus in Jordanien

Es gibt diverse Tour-Anbieter mit Sitz in Deutschland und vor Ort, die das mehrtägige Reiten auf Pferden oder Kamelen in Gruppen anbieten. Wir wollten allerdings ganz privat zu zweit unterwegs sein und haben daher über ein lokales Beduinen-Camp gebucht.

Bevor Sie jedoch eine Reit-Tour buchen, ist es ratsam, Bewertungen zu lesen, die Preise zu vergleichen und sicherzustellen, dass der Anbieter Ihren Erwartungen und Bedürfnissen entspricht. Denken Sie daran, die Ausrüstung und Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen, und beachten Sie, dass die Qualität der Touren von Anbieter zu Anbieter variieren kann.

Websites wie TripAdvisor, GetYourGuide und Viator können nützliche Informationen und Bewertungen bieten.