
Jade Kaiser Pagode (Ngoc Hoang Pagode)
Die Jade-Kaiser-Pagode (auch “Ngoc Hoang Pagode”) ist eine der bekanntesten und spirituell bedeutendsten Tempelanlagen in Ho Chi Minh City. Erbaut im Jahr 1909 von der kantonesischen Gemeinschaft in der Stadt, ist dieser taoistische Tempel ein lebendiger Ort der Anbetung. Die Pagode ist ein faszinierender Ort der Ruhe und Spiritualität inmitten des geschäftigen Treibens von Ho-Chi-Minh-Stadt.
Die Pagode, die dem Jade-Kaiser (Ngọc Hoàng), dem Himmelsgott und Herrscher aller Götter, gewidmet ist, beeindruckt durch ihre Architektur, die spirituelle Atmosphäre und die kunstvollen Statuen.
Die Jade-Kaiser-Pagode ist ein wunderschönes Beispiel traditioneller chinesischer Tempelarchitektur, mit komplexen, reich verzierten Dächern, die mit Drachen und anderen mythischen Kreaturen geschmückt sind. Die Tempelwände sind mit kunstvollen Reliefs und Schnitzereien bedeckt, die Szenen aus der chinesischen und vietnamesischen Mythologie darstellen.
Im Inneren des Tempels ist die Luft von Weihrauch erfüllt, und das schummrige Licht verstärkt die spirituelle und mystische Atmosphäre.
Der Tempel ist berühmt für seine Vielzahl an kunstvollen Statuen und Altären, die verschiedene Gottheiten des Taoismus und Buddhismus verehren. Zu den wichtigsten gehören:
Der Jade-Kaiser (Ngọc Hoàng): Im zentralen Altarraum thront eine imposante Statue des Jade-Kaisers, umgeben von Kriegern und spirituellen Beratern. Er gilt als der höchste Gott im Taoismus und ist der Richter über Leben und Tod.
Höllen- und Himmelsbilder: Die Wände des Tempels sind mit lebhaften Darstellungen von Szenen aus Himmel und Hölle geschmückt, die die taoistische Vorstellung von Leben nach dem Tod illustrieren.
Die Göttin der Barmherzigkeit (Quan Âm): Ein weiterer bedeutender Schrein ist der der Göttin Quan Âm, einer buddhistischen Figur, die für Mitgefühl und Gnade steht. Viele Besucher kommen hierher, um für Segen und Schutz zu beten.
Der Gott der Fruchtbarkeit: Ein weiterer bedeutender Bereich des Tempels ist dem Gott der Fruchtbarkeit gewidmet, wo Paare, die Kinderwunsch haben, beten und Opfergaben darbringen.
Die Jade-Kaiser-Pagode ist ein aktives religiöses Zentrum, in dem täglich Gläubige beten und Opfergaben darbringen.
Besonders während bedeutender taoistischer Feste und buddhistischer Feiertage wie dem Tet-Fest (vietnamesisches Neujahr) wird der Tempel von Pilgern besucht, die um Schutz, Wohlstand und Gesundheit bitten. Besucher zünden häufig Räucherstäbchen an und lassen kleine Gebetszettel zurück.
Die Pagode ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein wichtiges kulturelles Wahrzeichen der Stadt. Sie verbindet taoistische, buddhistische und volkstümliche Traditionen und spiegelt den vielfältigen spirituellen Hintergrund Vietnams wider.
Der Garten der Ngoc Hoang Pagode (Jade Emperor Pagode) in Ho-Chi-Minh-Stadt ist eine friedliche und spirituelle Oase inmitten des hektischen Stadtlebens. Er ist umgeben von üppiger Vegetation, exotischen Pflanzen und Teichen, in denen farbenprächtige Koi-Fische schwimmen. Auch Schildkröten und Vögel sind in kleinen Gehegen zu finden, da sie in der vietnamesischen Kultur als Symbole für Langlebigkeit und Glück gelten.
Fazit
Ein Besuch Ngoc Hoang Pagode bietet nicht nur einen Einblick in die religiösen Traditionen Vietnams, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, dem hektischen Stadtleben zu entfliehen und Momente der Besinnung zu genießen. Bereits beim Betreten der Pagode wird der Besucher von der geheimnisvollen Atmosphäre ergriffen, die durch die üppige Dekoration und die mystische Beleuchtung verstärkt wird. Die Mischung aus taoistischer und buddhistischer Symbolik erzählt von einer reichen spirituellen Geschichte.
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann, Jörg Baston